Bericht der Navigatorin Elisabeth Wolkenstein

Bericht über die Mission Messerheide, 24.-26. Tag 1. Xurl 38, Navigatorin Elisabeth Wolkenstein

Frohntag zur 8 ½ Abendstunde

Nach der Landung im Grenzgebiet erreiche ich nach einem längeren Fußmarsch im Regen das Lager Messerheide. Während ich die Wirtsleute nach Herrn v. Klingenthal frage, tritt ein Bediensteter des Hauses mit einer ellengroßen Amphore hinzu und gibt bekannt, er hätte diese soeben beim Aushub einer neuen Latrine entdeckt. Der Fund wird mit einem Achselzucken abgetan. Ich erhalte die Information, Herr v. Klingenthal befinde sich bei einem Unterstand auf der großen Lagerwiese. Ich erstatte Bericht über die Anladung mehrerer vermutlich feindlicher Personen in der Nähe. Klingenthal erläutert daraufhin die Mission und die Hintergründe zur Befreiung des Kindes derer von Drachenhain und kündigt die Notwendigkeit einer Nachtwache an. Nach der Ansprache entdecke ich in der Menge Herrn Expeditionsmagus Schwichtenberg.

10. Stunde

[ZENSIERT]

10 ½ Stunde

Die Amphore taucht wieder auf. Sie wird interessant, als mehrere Personen nach einer Berührung in eine Art Trance verfallen und Stimmen hören. Die Gelehrten ziehen sich daraufhin mit dem Gefäß in das große Zelt eines Tatzelfelser Vogtes zurück. Zeitgleich kommt es zu einem Scharmützel außerhalb des Lagers. Offenbar ist die Gruppe angelandeter Stuerener in blauen Waffenröcken von unserer Anwesenheit auf der Messerheide vollkommen überrascht und ins offene Schwert gelaufen. Bei einem Toten findet man eine Karte und zwei Blätter mit verschlüsseltem Text. Da ich heute nichts weiter tun kann, helfe ich der Gelehrten Anais aus dem Tatzelfelser Gefolge bei der Entzifferung des Codes.

1 ½ Morgenstunde

Den Gelehrten ist es inzwischen gelungen, mit der Stimme aus der Amphore Kontakt aufzunehmen. Offenbar handelt es sich um ein ehemaliges Ratsmitglied einer untergegangenen Kultur, dessen Asche in der Amphore bzw. Urne hier bestattet wurde.

Redontag zur 10. Morgenstunde

Die Karte zeigt den Jolborn, das Sumpfgebiet am heligonischen Ufer und die Lage der Messerheide im Waldgebiet. Die roten Linien müssen demnach Wildwechsel sein, auf denen verschiedene feindliche Gruppen anlanden und zum Sammelpunkt weiter östlich marschieren sollen. Wenn man also eine Marschdauer von etwa 1 Stunde vom Fluß zur Messerheide annimmt, müßte uns eine Gruppe in Kürze passieren. Herr v. Klingenthal stellt darauf einen Trupp zusammen, der die Stuerener laut Wegplan abfangen soll. Nach mir erläutert Herr Schwichtenberg die neuesten Erkenntnisse rund um die Urne. So berichte der Geist darin von weiteren neun Ratsmitgliedern eines Volkes namens Dunam, mit denen er zusammengebracht werden wolle, auf dass man Rache an den verhaßten Stuerenern nehmen könne. Unter den Anwesenden wird Protest laut, ob man diesem Geist wirklich trauen könne. Die Gelehrten versichern, sie wollten nun erst mehr Informationen sammeln, bevor man an so etwas denke.

12. Mittagsstunde

[ZENSIERT] Herr v. Klingenthal schickt währenddessen Boten mit Nachricht an sämtliche Lager und Siedlungen der Gegend, die vor der geplanten Brandschatzung durch den „Fuchs im Hühnerstall“ warnen sollen, falls es nicht gelingt, alle Gruppen aufzuspüren. Währenddessen begeben sich die Gelehrten erfolgreich auf die Suche nach den anderen neun Urnen der Dunam, die offenbar symmetrisch um das Gehöft vergraben wurden.

1. Mittagsstunde

Balthasar, Geweihter der Poena, findet entfernt im Wald eine Rassel, ein Zeichen, dass das Rebenhainer Kind in der Nähe versteckt wird? Eine weitere Botschaft wird beim Feind gefunden und von Anais und mir übersetzt. Wir sind uns einig, dass wir das Kind vor den Stuerenern finden müssen, so dass es nicht über den Fluß gebracht werden kann.

1 ½ Mittagsstunde

Nach dem Mittagessen erläutern wiederum die Gelehrten den Stand der Dinge: So würde uns der „Rat“ eine höchst wirksame Waffe gegen die Stuerener anbieten, führt aber deren Natur nicht weiter aus. Bedingung dafür ist, dass wir von einer einfachen Mehrheit des Rates, der aus neun Mitgliedern und einem Sprecher besteht, für würdig gehalten werden. Die Gelehrten halten sich bereits dreier Stimmen für sicher und wollen weiter verhandeln.

2 ½ Mittagsstunde

[ZENSIERT] …entdecke ich darauf mit dem Spektiv auf dem gegenüber liegenden Hügel eine größere Gruppe Feinde in roten Waffenröcken. Da es sich offenbar um den Sammelpunkt handelt, beschließt Martin Dorn, das Lager anzugreifen. Im darauf folgenden Kampf stellt sich der Feind als deutlich überzählig heraus, nur durch unsere große Zahl an Bogenschützen kann die Schlacht zu unseren Gunsten entschieden werden. Während des Verlaufs sind plötzlich Hilfeschreie hinter unserem Rücken zu hören: Die Elfe Miriel, Leibwächterin des Rebenhainer Kindes, hat ihren Schützling hinter den Linien entdeckt und sich damit freigekämpft. Schnell kehrt eine Gruppe mit dem kleinen Crispianus zurück in die Sicherheit des  Gehöfts.

4. Abendstunde

Herr v. Klingenthal befürchtet zurecht einen baldigen Angriff der Stuerener auf den Gutshof und teilt Wachen und Kämpfer ein. In der Tat dauert es nicht lange, und eine ansehnliche Streitmacht marschiert mit Banner, Trommel und Fanfare den Weg herauf. Der Anführer [ZENSIERT] bietet Frieden bei der Aushändigung des Kindes an, was natürlich strikt abgelehnt wird. [ZENSIERT] Die darauf folgende Schlacht verläuft für uns zum Glück positiv, auch wenn es den Angreifern fast gelingt, zum Kind in die Taverne vorzudringen. Das erbeutete Banner zeigt einen weißen Löwen auf schwarzem Grund, der auf seinen Hinterläufen steht.

6. Abendstunde

Herr Schwichtenberg teilt mit, dass die Verhandlungen wohl vor dem Abschluß stehen und man zuversichtlich sei, die Abstimmung für sich zu entscheiden.

9. Abendstunde

Die Gespräche ersterben, als zehn seltsam aussehende Gestalten den Raum betreten. Die unheimliche Ausstrahlung macht schnell deutlich, dass es sich um die Geister des Rates der Dunam handeln muss, die nun ihre Urnen verlassen haben. Sie sehen sich in der Taverne um, bemängeln die plötzliche Stille und bitten alle nach draußen, da man jetzt bereit sei, uns die Waffe auszuhändigen. Neugierig folgen wir hinaus auf die Wiese. Zu unserem Entsetzten erwartet uns dort eine größere Gruppe Stuerener, die jedoch schweigend verharren, wohl aus Respekt gegenüber den Geistern. [ZENSIERT] Da sie nun in uns ein Werkzeug ihrer Rache an Stueren gefunden hatten, konnten die Geister endlich Ruhe finden: Bei der Waffe handelt es
sich um ein „brennendes Banner“, das die Stuerener mit großer Angst erfüllen soll, dazu erhielten wir vom Ratssprecher eine Beschwörungsformel, deren genauer Wortlaut sich ebenfalls im Besitz von Herrn Schwichtenberg befindet. Anschließend öffneten die Gelehrten nacheinander alle zehn Urnen und verstreuten deren Asche in den Wind, so dass die Geister in die verdiente Ewigkeit entschwanden. Im gleichen Augenblick kam Leben in die Stuerener Linien. Während sich Soldaten und Söldner tapfer verteidigten, skandierten die Gelehrten immer wieder die Beschwörungsformel. Lange geschah nichts, so dass wir schier verzweifelten. Plötzlich flammte jedoch hinter den feindlichen Linien ein großes Banner in der dunklen Nacht auf und brannte hell über dem Schlachtfeld. Wenige Augenblicke später waren die Stuerener besiegt oder ergriffen endgültig die Flucht. Ein anwesender Borharconer starrte das langsam verlöschende Banner fassungslos an und meinte zu uns, dies wäre ihm wohl aus vielen alten Sagen bekannt, aber er schätze sich nun glücklich, dieses kostbare Artefakt wirklich mit eigenen Augen gesehen zu haben!

Navigatorin Elisabeth Wolkenstein, am 28. Tag des 1. Xurl 38